Alle vier Jahre sollen wir ja unser Kreuzchen auf dem Wahlzettel machen. Viele tun‘s aber gar nicht. Andere geben ihre Stimme mal dieser, mal jener Partei.
Letztlich auch egal. Von den Grünen bis zur CSU – egal was im Vorfeld der Wahlen versprochen wird: am Ende bleiben Lohndrückerei, Spaltung, Konkurrenz und Ausbeutung. Die SPD und ihr Schulzzug versprechen die gleiche soziale Gerechtigkeit, die Schröder 1998 versprochen hatte – das Ergebnis ist uns bitter bekannt. Mit der AfD gibt es dieses Jahr eine scheinbar neue Kraft – die die Interessen von Unternehmen und Eliten noch stärker in den Mittelpunkt ihrer Politik rückt. Rassistische Spaltung und faschistoide Hetze sind ein Gesicht der AfD. Das andere ist ihr durch und durch neoliberales Programm, mit dem sie die ArbeiterInnen weiter spalten, soziale Rechte auf Eigenverantwortung umwälzen und die tatsächlichen Widersprüche in der kapitalistischen Gesellschaft weiter verwischen will. Eine Alternative stellt die neoliberal-faschistoide Partei nicht dar – die Alternative haben wir nur selbst in den Händen!
Revolutionäre 1. Mai Demonstration 2017
11:30 Uhr | Gostenhofer Hauptstraße / Bauerngasse
Internationalistisches Straßenfest | ab 14 Uhr | Müllnerstraße
Es gibt seit über 200 Jahren eine heute weltweite ArbeiterInnenbewegung, die ein klares Wissen davon hat, was Lohnarbeit bedeutet, wer wen ausbeutet und wer wessen Gegner ist. Das sind auch 200 Jahre Wissen, dass es eine Solidarität braucht, die nicht an Grenzen halt macht und nicht zwischen Mann, Frau, schwarz, weiß, braun, gelb, Christ, Muslim, Hindu, Jude unterscheidet. Denn wenn du so viele Unterschiede machst, bist du irgendwann allein – und allein machen sie dich ein.
„Aber ich bin doch alleine“, denken viele. Und wirklich ist in den letzten Jahrzehnten einiges an früherer Stärke der ArbeiterInnenklasse den Bach runtergegangen, weil man mal hier mal da arbeitet, mal auf dem Jobcenter ist, oder es im Betrieb keine richtige gewerkschaftliche Organisierung mehr gibt. Die große Werkshalle, in der man sich kennt und jahrzehntelang mit Vielen zusammen arbeitet, wird quasi mehr und mehr Vergangenheit. Das klassische Arbeiterviertel, wo man sich auf den Plätzen und in den Kneipen trifft gibt es immer weniger.
Solidarität muss aber spürbar sein. Das ist unsere Idee. Und deshalb haben wir die Initiative solidarischer ArbeiterInnen (ISA) gegründet. Wir unterstützen uns gegenseitig und andere, wenn es Stress mit dem Chef oder der Chefin gibt. Wir leisten Widerstand, wenn Betriebsräte von den UnternehmerInnen angegriffen werden. So haben wir z.B. durch unsere Aktionen geschafft, dass die bundesweit arbeitende Anwaltskanzlei Schreiner und Partner, die Unternehmen berät, wie sie selbstbewusste ArbeiterInnen oder Betriebsräte los wird, nicht mehr in Nürnberger Hotels auftritt.
Ein Beispiel von direkter Solidarität, war die Unterstützung eines Kollegen aus Osteuropa, dem die
Reinigungsfirma, bei der er beschäftigt war, regelmäßig einen Teil seiner Arbeitsstunden nicht bezahlt hatte. Auch hier standen wir mit Transparenten und lautem Protest vor dem Hotel in dem er arbeitete und machten Hotelgäste und Hotelpersonal auf den unverschämten Betrug aufmerksam.
Viele der Menschen, die zu uns geflohen sind, sind ebenfalls Teil der ArbeiterInnenklasse. Wie viele die hier geboren sind, oder schon lange hier leben, werden sie von schlechter Bezahlung und miesen Arbeitsverhältnissen betroffen sein – oder sind es schon jetzt. Also kämpfen wir natürlich zusammen und nicht gegeneinander. Und natürlich leisten wir auch gemeinsam Widerstand, z.B. wenn Menschen abgeschoben werden sollen.
Die ArbeiterInnenklasse ist nicht schwach. Sie muss nur von unten neue Kraft aufbauen und sich organisieren. Dazu können alle etwas beitragen. Komm zu unseren Treffen jeden 1. Samstag im Monat.
Beteilige dich an unseren Aktionen.
Organisiere dich mit uns – oder mit anderen.
Denn allein machen sie dich ein.
– ISA –
Initiative solidarischer ArbeiterInnen – Anlaufstelle gegen Arbeitsunrecht, jeden ersten Samstag im Monat, 19:00 Uhr, Schwarze Katze, Obere Seitenstraße1