Demo und Kundgebung: Sa. 20.08, 11 Uhr, Plärrer / 13 Uhr, Kornmarkt
Wir lassen uns nicht spalten. Gemeinsam mit unseren Gewerkschaften für unsere Rechte.
Der 20.08. ist der 75. Jahrestag der Urteile gegen Nazi-Ärzte. Sie hatten in der Nazizeit grauenhafte Menschenversuche durchgeführt. Ausgerechnet an diesem Tag ruft eine sogenannte Aktionsgemeinschaft zum Gedenkmarsch gegen „Zwangsmedizin“ durch Nürnberg auf.
Rechte Gruppen wie die Pseudo-Gewerkschaft „Zentrum Gesundheit & Soziales“ möchten berechtigte Kritik in der Bevölkerung an der Gesundheitspolitik für sich ausnutzen. Auf empörende Weise setzen sie sich selbst mit den Opfern des Nationalsozialismus gleich und verharmlosen so dessen Verbrechen. Schließe dich den Gegenprotesten gewerkschaftlicher, antifaschistischer, demokratischer Kräfte an.
Stoppt rechte Propaganda
Beteiligt euch am weißen Block
Treffpunkt: 11 Uhr Plärrer
Gemeinsam müssen wir für unsere Interessen eintreten
Seit langem beklagen wir Beschäftigten im Gesundheitswesen Arbeitsbedingungen, die zu gefährlichen Situationen für uns und die PatientInnen führen. Wir haben jahrelang Abhilfe verlangt und unsere Forderungen klar formuliert. Doch die Politik hat uns nur mit Versprechungen abgespeist.
Die Pandemie setzte noch eins drauf. Wir mussten zu Beginn ohne ausreichend Schutzausrüstung arbeiten, als es noch keine Impfung gab. Seit 16.03.22 gibt es nun die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Die Berufsgruppe, die sich gegen jede Welle der Corona Pandemie stemmte, soll nun – warum auch immer – ungeimpft den Beruf an den Nagel hängen oder Strafe zahlen. Dabei ist offenkundig, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht aktuell keinen Beitrag mehr zum Schutz vulnerabler Personen bietet. Zum Schutz von Patienten und Personal wäre vielmehr die von den Beschäftigten geforderte angemessene Personalbemessung notwendig.
Immer mehr Menschen wird klar, dass eine Abkehr von Profitdruck und Wirtschaftlichkeitswahn im Gesundheitswesen notwendig ist. Daher organisierten sich auch im Verlauf der Pandemie eine immer größere Zahl von KollegInnen, um die Forderung nach Entlastung durchzusetzen und für ein bedarfsgerechtes, solidarisches Gesundheitssystem zu kämpfen. So konnten zuletzt die Beschäftigten in Berlin und NRW gemeinsam mit ihren Gewerkschaften wesentliche Forderungen mit entschlossenen Streiks durchsetzen. Wie andernorts gibt es auch in der Metropolregion für diese Ziele eine starke Basis.
Propaganda soll Verwirrung stiften
Den berechtigten Unmut, die Skepsis und Kritik vieler KollegInnen möchten nun rechte Kräfte für ihre Ziele instrumentalisieren. Um die Rechte der Beschäftigten und ein besseres Gesundheitswesen geht es ihnen nicht. In ihrer Propaganda verwenden sie zwar sogar Versatzstücke der von uns seit Jahren kontinuierlich vorgetragenen Argumentation – dabei haben sie ein völlig anderes Ziel. So wollen sie bewusst Verwirrung stiften, geben sich demokratisch und menschlich.
Schulterschluss in die rechtsradikale Szene
Das Bündnis, das diesen Auftritt organisiert, gibt vor eine große Zahl Beschäftigter im Gesundheitswesen zu repräsentieren. In Wirklichkeit stellt es einen Schulterschluss rechter „Querdenker“ dar, der bis weit in die offen rechtsradikale Szene reicht.
Einige Beteiligte wie die Gruppe „Gemeinsam in Regensburg“ haben nachgewiesenermaßen keinerlei Berührungsängste mit Rechtsradikalen. Sie lud auf ihre Demos Redner wie Peter Ganz, der Impfungen mit dem Holocaust vergleicht.
Es ist nicht egal wer mitmarschiert
Anderen die sich anschließen ist es vielleicht einfach nur egal mit wem sie marschieren. Auch das Egal-Sein ist jedoch Programm. So hat Rolf Kron, der schon auch mal den Hitlergruß zeigt, bereits 2020 über sein Publikum auf einer Kundgebung klargestellt: „Ob ihr gleich heimfahrt und eure Frauen oder Männer schlagt, ob ihr kinderpornografisches Material anschaut, oder Hitlerkreuze an die Wände malt, das ist mir völlig schnuppe.“ Kron ist Mitglied in dem selbst ernannten Expertengremium „corona-solution.com“ .
Gleichsetzung mit Nazigräueln empört
Ausgerechnet der Nürnberger Kodex soll nun am 20.08. als Anlass für eine weitere Inszenierung dieser Gruppierung herhalten. Der Nürnberger Kodex entstand nach den Nürnberger Ärzteprozessen als ethische Leitlinie unter dem Eindruck der bestialischen Menschenversuche in den Konzentrationslagern, durch die sich Ärzt*innen und auch Pflegekräfte schuldig gemacht haben. Diese an den Haaren herbeigezogene Gleichsetzung der Impfung gegen Covid mit den grausamen Menschenversuchen ist absolut geschichtsvergessen und empörend.
Wir beteiligen uns deshalb an den Gegenaktionen gewerkschaftlicher, antifaschistischer und demokratischer Kräfte:
- 11 Uhr: Start der Demonstration am Plärrer, Treffpunkt weißer Block
- 13 Uhr: Kundgebung, Gewerkschaftshaus am Kornmarkt
- Als weißer Block wollen wir uns den Rechten entgegenstellen und zeigen wofür wir eintreten:
Für unsere Rechte, für bessere Arbeitsbedingungen, für unseren Anteil am gesellschaftlichen Reichtum und für ein solidarisches Gesundheitssystem.
Bitte beachte für aktuelle Änderungen https://mittelfranken.verdi.de/ oder https://redside.tk