Bild: GesundheitsarbeiterInnen protestieren am 17. Juni 2020 in Berlin unter dem Motto „Profite pflegen keine Menschen“ für bessere Bedingungen im Gesundheitswesen.
Die Initiative Gesundheit statt Profit unterstützt die Forderung der Krankenhausbewegung nach sofortiger Rücknahme der Abmahnung des Vivantes Konzerns gegen die Anästhesie-Pflegerin Silvia Habekost.
Die Beschäftigte am Vivantes-Krankenhaus Friedrichshain hatte in den langwierigen Streiks für einen gemeinsamen Tarifvertrag und für bessere Arbeitbedingungen in Berlin immer wieder ihre Stimme erhoben. Ein Dreivierteljahr nach dem Abschluss eines Tarifvertrags beklagen Beschäftigte, dass Vivantes darin enthaltene Regelungen nicht umsetzt und unterläuft. Auch Silvia Habekost kritisierte dies öffentlich. Unter anderem in der TAZ wird sie mit den Worten zitiert: „Es ist zum Kotzen“.
Mit der nun erfolgten Abmahnung versucht die Klinikleitung den Protest zu ersticken. Die Gewerkschaft ver.di fordert die Rücknahme der Maßregelung. KollegInnen von Charité und Vivantes kündigten bereits Solidaritätsaktionen an, sollte dies nicht erfolgen.
Wir schließen uns den bundesweiten Solidaritätsbekundungen an und haben folgenden Brief an die Vivantes-Geschäftsführung geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Slogans wie „Gemeinsam statt einsam“ und „Garantiert statt gut gemeint“ werben Sie neue Pflegekräfte mit Verweis auf die verbesserten Arbeitsbedingungen durch den Tarifvertrag „Pro Personal Vivantes“ an.
Silvia Habekost ist eine aktive Gewerkschafterin und Vivantes-Beschäftigte, die diesen Tarifvertrag mit der Berliner Krankenhausbewegung in einem langen Arbeitskampf mit erstritten hat. Nun erhielt sie durch die Personalabteilung von Vivantes ungerechtfertigterweise eine Abmahnung. Sie klagte nur ein, wofür Sie Werbung betreiben. Hier soll eine äußerst engagierte und langjährige Mitarbeiterin mundtot gemacht werden.
Kritik lässt sich jedoch nicht verbieten. Mit Kritik gilt es sich auseinanderzusetzen und der Tarifvertrag „Pro Personal Vivantes“ muss zu Gunsten der Beschäftigen und der PatientInnen umgehend umgesetzt werden.
Wir fordern Sie auf diese Abmahnung zurückzunehmen.
Initiative Gesundheit statt Profit, Nürnberg