Seit Monaten kämpfen die Kolleg*innen des privat betriebenen St.Elisabeth-Heimes gegen krasse Unterbesetzung, Mobbing und fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte und städtische Stellen. Ver.di und die Initiative Gesundheit statt Profit rufen jetzt zum Protest auf.
Unterstützung für die Kolleg*innen in der privaten Altenpflege – Kommt zur Kundgebung für die Beschäftigten und Bewohner*innen des Pflegeheims St. Elisabeth – Donnerstag, 09.03. 14.30 Uhr – Pflegeheim St. Elisbeth, U-Bahnhof-Röthenbach.
Es geschieht nicht irgendwo, sondern gleich neben der U-Bahn Haltestelle Röthenbach in Nürnberg-Schweinau: Seit Monaten kämpfen die Kolleg*innen des dortigen, privat betriebenen St.ElisabethHeimes gegen krasse Unterbesetzung, Mobbing und fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte und städtische Stellen. In dem Heim, das zur ALWO-Unternehmensgruppe gehört, sind Schichten, in denen zwei oder manchmal nur eine einzige Kollegin bis zu 50 (!) Bewohner*innen versorgen muss, leider keine Seltenheit. Der Krankenstand ist enorm, gekündigt wird am laufenden Band und diejenigen, die bleiben, erfahren keinen Dank, sondern immer noch mehr Druck, Hetze und Verleumdungen.
Erst nach langem Streit mit dem Betriebsrat zeigte sich das Unternehmen bereit, den Kolleg*innen die durch das Tariftreuegesetz vorgeschriebene Lohnerhöhung zu zahlen, aber nicht rückwirkend zum 01.09., wie gesetzlich vorgeschrieben. Auch sollen nicht alle Kolleg*innen von der Lohnerhöhung profitieren. Außerdem wird der Betriebsrat in seiner Arbeit massiv behindert und schikaniert. Die Kolleg*innen des Betriebsrats, von denen alle neben ihrer ehrenamtlichen Betriebsrats-Tätigkeit noch Vollzeit in der Pflege, der Betreuung oder im Pflegeservice arbeiten, müssen sich neben untragbaren Schichten auch noch mit Beschimpfungen und Attacken durch ihre Vorgesetzte herumärgern. Einem Betriebsrats-Kollegen wurde bereits gekündigt, andere wissen nicht, wie lange sie diese Zustände noch ertragen können.
Weder die Geschäftsleitung noch die städtische Heimaufsicht zeigen sich bereit, die Kolleg*innen zu unterstützen. Während die Belastungsanzeigen inzwischen ganze Ordner füllen und die Nürnberger Heimaufsicht regelmäßig von dem Betriebsrat über die schlechte Besetzung informiert wird geschiehtnichts! Konsequent und dringend geboten wäre es in dieser Situation ohne ausreichend Personal zumindest keine neuen Bewohner*innen aufzunehmen. Durch die Heimaufsicht muss dringend ein Aufnahmestopp im Pflegeheim St. Elisabeth verfügt werden. Stattdessen beschwert sich die zuständige Nürnberger Behörde darüber, dass sie zu häufig mit Beschwerden und Klagen aus dem immer gleichen Pflegeheim belästigt werde. Bei Kontrollen sei schließlich immer alles in Ordnung und für die Personalbesetzung fühlt sich die Nürnberger Heimaufsicht nicht zuständig.
Eine solche Behandlung unserer Kolleg*innen darf nicht länger hingenommen werden. Wegsehen hilft nicht!
Initiative Gesundheit statt Profit, ver.di