Veranstaltung: Freitag, 17. Dezember, 19 Uhr, Nachbarschaftshaus Gostenhof
Wichtige Information: Leider musste unsere wichtigste Podiumsteilnehmerin von der Berliner Krankenhausbewegung kurzfristig absagen. Die Veranstaltung wird deshalb verschoben. Den Termin erfährst du auf dieser Webseite oder die bekannten Kanäle.
Wichtig: Aufgrund der Coronalage ist die Zahl der Teilnehmer beschränkt.
Teilnahme per Videokonferenz: https://videokonferenz.die-linke.de/b/luk-rz1-q7j-cfqTeilnahme nach 2-G-Plus-Regel: Es gilt 2G+ (Corona-Test (kein Selbsttest) sowie Impfnachweis notwendig). Die Plätze sind beschränkt. Bitte melde dich per E-Mail an: initiative-gesundheit-statt-profit@posteo.de</strong>
Trotz zugespitzter Lage werden die Mahnungen der Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht gehört. Ihre Forderungen werden auch von der neuen Regierung missachtet. Nun sind sie in der ganzen Republik in Bewegung. Was tun, um unsere Ziele durchzusetzen und auf Dauer ein Gesundheitswesen jenseits von Profitdenken zu erreichen?
Es diskutieren:
Anja Voigt, Sprecherin der Berliner Krankenhausbewegung
Antje Hauptmann, Fachpflegekraft aus Nürnberg
Martin Schmalzbauer, Ver.di, Fachbereich 03
Anja Schmailzl, Krankenpflegerin, Initiative Gesundheit statt Profit
Seit Jahrzehnten herrscht Pflegenotstand. Die von oben verordnete Profitorientierung von Kliniken und Pflegeeinrichtungen führt zu Unterbesetzung, damit zu Arbeitsdruck und Arbeitsbedingungen, unter denen so manche menschliche Handlung und Fürsorge auf der Strecke bleiben muss. Die aktuelle Pandemiewelle füllt wieder die Intensivstationen. Obwohl dies erst der Anfang sein dürfte, sind die GesundheitsarbeiterInnen bereits jetzt am Limit. Zwar haben sich die Beschäftigten mit Warnungen wieder und wieder an die Politik gewandt. Ihre konkreten Forderungen nach Maßnahmen, die den Pflegenotstand beenden können, hat die künftige Regierung jedoch missachtet. Statt dessen präsentiert sie zum Thema nur Wischiwaschi und vages Geschwätz.
Doch längst hat sich bundesweit eine Krankenhausbewegung gebildet, die für personelle Entlastung, gegen Profitorientierung im Gesundheitswesen und für ein solidarisches Gesundheitssystem streitet. Statt auf politische Parteien verlässt sie sich lieber auf die eigenen Kräfte.
Erfolge aus eigener Kraft erzielt
Erfolglos ist dieser Kampf nicht. So wurde zum Beispiel in Berlin, Nürnberg und andernorts die Wiedereingliederung der Servicebeschäftigten in den TvöD erreicht, die bisher Hungerlöhne erhielten. Damit wurde eine jahrzehntelange Spaltung der Beschäftigten beendet, die auch dem Patientenwohl schadete.
Auch im Kampf um Entlastung wurden Ergebnisse erzielt. KollegInnen der Berliner Charité hatten bereits im letzten Jahrzehnt dazu erheblich beigetragen. Nun haben sich in Berlin Beschäftigte beim Krankenhauskonzern Vivantes und der Charite zu einer gemeinsamen Bewegung zusammengeschlossen. Mit ihrem sechs Wochen dauernden erfolgreichen Streik haben sie vor kurzem bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Ein Erfolg mit hoher Ausstrahlung.
Von einem solidarischen Gesundheitssystem, in dem Beschäftigte gerne arbeiten und das sich Patientinnen und Patienten wünschen, sind wir aber noch weit entfernt. Noch bestimmen Profitdruck den Alltag in Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Wie können wir unsere Kräfte wirksam einsetzen und unsere Ziele erreichen?